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Artikel aus dem OVB vom 21.02.97


AOK bezahlt für Kurse zur Rechtschreibung

Vorwurf der ,,überzogenen Werbung"

 

München (hl) - Der Wettbewerb unter den Krankenkassen wird immer grotesker: Die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) in Hamburg hat Arbeitnehmern und Auszubildenden Kurse zum Erlernen der neuen Rechtschreibung angeboten.

Dies berichtete gestern der Vorstandsvorsitzende der Techniker-Krankenkasse, Norbert Klusen. Die drei Millionen TKK-Versicherten mußten die Ortskrankenkassen 1996 mit 6,5 Milliarden Mark unterstützen.

Insgesamt hatten die Ersatz- und Betriebskrankenkassen 1996 18 Milliarden Mark in den von Minister Seehofer erfundenen Risikostrukturausgleich zu zahlen. Der AOK wird seit längerem vorgeworfen, zu viel Geld für ‘‘überzogene Werbung und fragwürdige Gesundheitsförderung‘‘ auszugeben. Der Chef der Münchner Siemens-Betriebskrankenkasse, Hans Wehrberger, erklärte, seine Kasse habe seit 1994 eine Milliarde Mark in den Ausgleich zahlen müssen. Der Gesamtsozialbeitrag der Siemens-Versicherten sei seit 1993 von 35 auf 41,3 % gestiegen.

Auch andere Münchner Betriebskassen mußten hohe Beträge an Seehofer Strukturausgleich überweisen. Die BMW-Kasse zahlte 370 Millionen DM, die Allianz 209 Millionen und die Vereinsbank 46 Millionen Mark.


Quelle: Oberbayrisches Volksblatt (OVB) vom 21.02.97